N-TV, Samstag, 13. Juli 2013
Studie widerlegt Comeback-Phantasien Kernkraft verendet an grüner Konkurrenz
Von Issio Ehrich
In Deutschland ist der Atomausstieg längst beschlossen. Im Rest der Welt nur noch eine Frage der Zeit - aus wirtschaftlichen Gründen. Diesen Schluss lässt zumindest eine Studie zur Zukunft der Kernkraft zu.
Es ist kaum zwei Jahre her, da war von der großen Renaissance der Atomenergie die Rede. Der Reaktorkatastrophe von Fukushima zum Trotz genehmigte die US-Regierung die Erweiterung des Krafwerks Vogtle im US-Bundesstaat Georgia. Es war die erste derartige Genehmigung seit mehr als 30 Jahren.
Der Betreiber Southern Company bekam die Erlaubnis 10 Milliarden Euro in zwei neue Reaktoren zu investieren, die 2016 und 2017 ans Netz gehen sollen. Ein Vertreter des Energiekonzerns sprach von einer “monumentalen Leistung”. Das Sprachrohr der amerikanischen Atombranche, das Nuclear Energy Institute, nannte den 9. Feburar 2012 einen “historischen Tag”.
Von einer Renaissance der Atomkraft kann allerdings keine Rede sein. Die Schreie des Triumphs aus den USA sind nurmehr ein verzweifelter Versuch, das Comeback einer sterbenden Branche herbeizujubeln. Das legt zumindest ein Bericht nahe, der im Europäischen Parlament vorgestellt wurde: der “World Nuclear Industry Status Report 2013”.