Frankfurter Rundschau, (Germany), 9 March 2012 (uploaded 12 March 2012)
Auch nach der Fukushima-Katastrophe beschwören Lobbyisten die Renaissance der Kernenergie. Doch seit dem GAU wächst die Skepsis auch in Schwellenländern – und Öko-Energien sind längst günstiger.
„Das war’s“ – mit der Atomkraft. So lautete der verbürgte Kommentar von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am ersten Tag nach Beginn der Fukushima-Katastrophe. Im Fernsehen liefen die Bilder von der Wasserstoff-Explosion, die das Gebäude von Reaktor 1 des japanischen Atomkraftwerks in die Luft sprengte. Merkel war sofort klar: Ihre Atompolitik war Makulatur. In kürzester Zeit vollzog sie eine Kehrtwende, statt Laufzeitverlängerung stand nun wieder der Ausstieg auf der Agenda. Drei Monate später wurde die Abschaltung von acht Alt-Meilern beschlossen und ein Aus für die neun verbliebenen Reaktoren bis 2022.